Unser Geruchssinn ist der älteste unserer Sinne, gleichzeitig ist er der erste Sinn, welcher sich im Mutterleib entwickelt und das bereits schon wenige Wochen nach der Zeugung.
Beides war mir, bis vor 2 Jahren, noch nicht klar. Direkt nach der Geburt, bis ca. zur 12. Woche, ist der Geruchssinn beim Säugling besonders stark ausgeprägt, allerdings lässt das dann im Laufe der Zeit, auch wieder nach. Allerdings ist das Riechen leider im Laufe der Menschheitsgeschichte immer mehr in Vergessenheit geraten. Und das, obwohl bereits vor sehr langer Zeit Duftstoffe, meist in der Form von Räucherwerk, für therapeutische und ebenso für rituelle Zwecke verwendet wurde.
Für das Riechen benötigen wir unseren 1. Hirnnerv, den Nervus olfactorius. Wenn wir etwas bewusst, oder auch unbewusst riechen, wird diese Information direkt an das limbische System geleitet, welches Sitz unserer Emotionen und Erinnerungen ist. Von dort werden die Impulse weiter an den Hypothalamus geleitet, der für die Ausschüttung von Hormonen zuständig ist. Das hat zur Folge, das je nach Duft unterschiedliche Hormone freigesetzt werden (z.B. Serotonin, Dopamin oder Endorphine).
Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass sich mit Duftreizen, Gefühle abrufen lassen. Jeder von uns hat das bereits mehrfach erlebt, es bisher aber vielleicht nur noch nicht bewusst wahrgenommen, wie eng Gerüche und Gefühle miteinander verwoben sind.